Anne-Frank-Friedenstage
Europäische Schülerinnen und Schüler begegnen Anne Frank

Gedenkstätte Bergen-Belsen

Ein Parkplatz. Ein großer Baum. Zwei Gebäude. Ein riesiges Gelände. Dies sind die ersten Eindrücke von der Gedenkstätte Bergen Belsen. Nicht vorstellbar, dass auf diesem Gelände 50.000 KZ- Häftlinge und 20.000 Kriegsgefangene starben.

Das Konzentrationslager Bergen-Belsen war zuerst ein Austauschlager für 20.000- 30.000 Sowjets, die am 22. Juni 1941 in Russland gefangen genommen wurden. Sie lebten auf einem leeren Stück Land, umgeben von Stacheldraht- gefangen unter freiem Himmel. Bei Wind und Regen, bei Wärme und Kälte.

Doch nicht nur durch die Wetterbedingungen starben allein bis Februar 1942 90 Prozent  (14.000 Menschen) der Insassen. Auch durch schlechte Hygienebedingungen und Unterernährung war der Tod vorprogrammiert.

In dem Jahr 1943 richtete die SS das ,,Aufenthaltslager Bergen-Belsen“ für Juden ein. Die meisten kamen aus Westbork (Niederlande). So auch die Geschwister Frank, deren Geschichte auch heute noch Millionen Menschen berührt. Die Jüdin Anne Frank ist durch ihr Tagebuch, das nach ihrem Tod veröffentlicht wurde, berühmt geworden. Sie führte es zwischen dem 14. und 16. Lebensjahr.

Durch einen Verrat wurde ihre gesamte Familie aus einem Versteck heraus in verschiedene Konzentrationslager deportiert. Es starben alle bis auf den Vater, der sich danach zum Ziel setzte, das Tagebuch zu veröffentlichen. Dieses zählt nun zur Weltliteratur und wurde in 55 Sprachen übersetzt. Durch die Publikation finden häufig Kinder und Jugendliche nicht nur den Zugang zur NS-Zeit sondern entdecken sich in den Gedanken des Mädchens wieder.

Die Dauerausstellung der Gedenkstätte umfasst mehrere Teilausstellungen:  Kriegsgefangenenlager der Wehrmacht, Strafverfolgung der Täter, Bodenfunde, Vertiefungsebene und Videointerviews mit britischen Soldaten.

>>,,Die Menschen realisierten nicht was um sie geschah“<<

berichtet darin Arthur Buschnell, der als Soldat der britischen Armee bei der Befreiung des Lagers am 15. April 1945 dabei war. Die Soldaten dachten, sie befreien ein Arbeitslager, und konnten das Gesehene nicht in Worte verfassen: Das Elend der Menschen. Die vielen Opfer. Das würdenlose Dasein. Alleine 10.000 Leichen waren bei der Ankunft der Soldaten nicht begraben.

Heute- wie damals- bleibt eine Frage bei all diesen Erlebnissen unabdingbar. Wer trägt die Verantwortung? ,,Sie, die ihren Führer unterstützt haben und weg geguckt haben“ sagt der Soldat Mike Louis, der auch bei der Befreiung des Lagers dabei war.

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