Anne-Frank-Friedenstage
Europäische Schülerinnen und Schüler begegnen Anne Frank

Stadt Bergen

Die Stadt Bergen – zur Zeit der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen noch ein Dorf mir zirka 7000 Einwohnern – hat sich seit 1945 erheblich verändert.

Kurz nach der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen durch die britischen Soldaten wurde die Bevölkerung Bergens binnen weniger Stunden ausgesiedelt und musste auf diese Weise unter anderem Flüchtlingen, Vertriebenen und Kriegsgefangenen Platz machen. Erst nach einigen Wochen konnten die Bewohner zurückkehren.

Die Briten übernahmen die Truppenübungsplätze der Umgebung und so kam es, dass auch die Familien der britischen Soldaten nach Bergen zogen und zu einem gewaltigen Bevölkerungswachstum beitrugen. Dies führte rund fünf Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers zu einem Mangel an Institutionen und Wohnungen.

Abhilfe wurde Ende der 1950er Jahre und in den 1960er Jahren durch mehrere Bauprojekte und Umstrukturierungen geschaffen- aus dem Dorf wurde eine moderne Stadt. Außerdem wurde der Wunsch verfolgt, Bergen attraktiver zu machen, und so baute man zum Beispiel ein Freibad, dass später einem Hallenbad weichen musste, und einen Sportplatz. Ab 1970 wuchs das Bewusstsein, die vergangenen Grausamkeiten nicht vergessen zu dürfen und aus den begangenen Fehlern zu lernen. So wurde eine Gedenkstätte für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus ausgebaut und die `Drei-Nationen-Woche` gegründet, in denen sich Briten und Einheimische zusammen fanden und Kontakte knüpften.

Mittlerweile hat sich Bergen dem Frieden und der Internationalität verschrieben, hat daher viele internationale Partnerstädte und nutzt die Nähe zu der Gedenkstätte, um sich mit der Vergangenheit kritisch auseinanderzusetzen.

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