2006
18. bis 25. Juni: Musikprojekt “MUSIK KEINNT KEINE GRENZEN”
“Musik überwindet Grenzen”, diese These unterstrichen die Teilnehmer der diesjährigen Anne-Frank-Friedenstage mit einem beeindruckenden Abschlusskonzert. Mit internationalen Stücken der Klassik bis Moderne begeisterten die 33 Musiker aus Polen, Tschechien, Holland und Deutschland ihr Publikum.
“Meine Erwartungen sind um hundert Prozent übertroffen worden!”, lobt der musikalische Leiter Dieter Neumann die jungen Musiker. “Sie waren allesamt nicht nur gute Musiker, sondern einfach tolle Menschen; diszipliniert, aufnahmefähig und sehr engagiert.” Mit einem Kribbeln im Bauch habe er die Herausforderung angetreten, gesteht der Musikpädagoge. Ihm war von vornherein klar: eine Auswahl guter Musiker alleine reicht für das Zusammenspiel nicht. Aber die Chemie stimmte von Anfang an und so erreichten das “Anne-Frank-Brass Ensemble” und die Rockband “Braze” ein, wie Neumann betonte, “extrem hohes Niveau für Laienmusiker”. Nach dem vierteiligen Konzert mittel- bis schwerer Literatur überraschten die Musiker ihr Publikum mit einem abschließenden Extrabeitrag des “Original Pink Panther Theme”. “Sie haben gespielt wie die Profis!”, schwärmt auch der pädagogische Leiter Artur Behr. “Es ist schade, dass die Musiker in dieser Konstellation nicht weiterüben können.”
Viel Freude am gemeinsamen Spiel hatten auch die Jugendlichen selbst. Kasia Tomczak aus dem polnischen Kugnia bleibt dieser erste Aufenthalt in Deutschland als “ganz besondere Begegnung” in Erinnerung. ” Wir haben sehr viel mit einander geübt und gespielt.” Außer der Landschaft und der Architektur haben sie die netten Kontakte zu den anderen Jugendlichen beeindruckt. “In vielen Dingen denken wir ganz ähnlich”, stellte die 14-jährige Schülerin fest. Der 18-jährige Lukasz Wojicik freute sich besonders, seine Fremdsprachenkenntnisse nutzen zu können. Lukasz Wojicik war schon mehrfach in Deutschland, fühlt sich aber ebenso wie seine Freunde Damian Grabny und Marcin Wojta, die Deutschland zum ersten Mal besuchten, in der Stadt Bergen besonders herzlich empfangen.
Für die Jugendlichen und Betreuer waren die ANNE FRANK Friedenstage gleichermaßen ziemlich anstrengend und beeindruckend zugleich. Dieter Neumann erklärt sogar: “Dieses war eines meiner einschneidensten Erlebnisse.”
In Bergen, dem Ort des ehemaligen Grauens, gemeinsam zu musizieren, hält der pädagogische Leiter Artur Behr für sinnreich. “Die Musik ist das vereinende Band der Nachkriegsgeneration. Sie ist das einzige, was die Geschichte überlebt hat.” Von dem Konzert wurde ein CD-Live-Mitschnitt angefertigt, der über die Stadt Bergen erhältlich ist.
Außerdem nutzte die Stadt Bergen den Konzertnachmittag und überreichte der Schülerin Miriam Liebner aus Hermannsburg den Literaturpreis der tschechischen Stadt Roznov. Mit einem Rückblick auf die ANNE FRANK Friedenstage 2005 hatte sie sich an dem Wettbewerb beteiligt und gewonnen.
Teilnehmende Schulen:
Die Teilnehmer kamen aus den Partnerstädten Srem/Polen und Hendrik-Ido-Ambacht/Niederlande, sowie aus Roznov pod Radhostem/Tschechien, Szubin/Polen und zwei Schulen aus Bergen.