Anne-Frank-Friedenstage
Europäische Schülerinnen und Schüler begegnen Anne Frank

Anne Frank

Als Kind jüdischer Eltern wird Annelies Marie Frank, genannt Anne, am 12. Juni 1929 in Frankfurt am Main geboren. Sie ist neben ihrer Schwester Margot Frank die zweite Tochter von Otto Frank und Edith Frank-Holländer. Die Franks sind Reformjuden, die viele Traditionen des jüdischen Glaubens bewahrt haben, aber nur wenige Gebräuche pflegen.

Doch als 1933 in Deutschland die nationalsozialistische, antisemitistische Partei Hitlers an die Macht kommt, die vor allem die Juden für die Arbeitslosigkeit und die schwache ökonomische Position Deutschlands verantwortlich macht, wird das Leben der Familie Frank – wie das Millionen anderer Juden in Deutschland – mehr und mehr eingeschränkt.

Als Otto Frank über seinen Schwager die Chance bekommt, in den Niederlanden eine Firma zu gründen, entscheiden sich Otto und Edith Deutschland mit ihren Kindern zu verlassen.

Bis Mai 1940 wachsen Anne und Margot weitestgehend sicher in Amsterdam auf.  Dann  kommt jedoch der Krieg auch in die Niederlande und nach der Kapitulation folgt die Besetzung durch die Deutschen.

Nach dem Sommer 1941 müssen Margot und Anne ein jüdisches Gymnasium besuchen. Jüdische Schüler dürfen nun nicht mehr dieselben Schulen besuchen wie nichtjüdische Kinder. Kurze Zeit später sind sie außerdem gezwungen, einen gelben Stern mit dem Wort „Jude“ an der Kleidung zu tragen. Immer neue „Judengesetze“ nehmen ihnen die persönliche Freiheit. Nach und nach wird die jüdische Bevölkerung isoliert und vom gesellschaftlichen Leben und nahezu allen öffentlichen Einrichtungen ausgeschlossen. Im Sommer 1942 wird Familie Frank aufgefordert, sich im Arbeitslager Westerbork, im Norden der Niederlande, einzufinden. Um den Deportationen zu entgehen, richtet sich die Familie im Hinterhaus, dem leerstehenden Teil des Familienbetriebs, ein Versteck ein.

Die vier Mitarbeiter Otto Franks sind bereit zu helfen, obwohl sie wissen, dass sie sich damit in Lebensgefahr bringen. Während sich die Verfolgten im Hinterhaus verstecken, geht die Arbeit in Otto Franks Firma normal weiter. Die Lagerarbeiter im Erdgeschoss sind nicht eingeweiht.

In den folgenden Wochen ziehen weitere vier Personen im Versteck ein. Die anfängliche Hoffnung der Untergetauchten, nach ein paar Wochen oder Monaten wieder frei zu sein, erweist sich als vergeblich. Sie werden länger als zwei Jahre im Hinterhaus leben. Während dieser Zeit können sie sich nicht nach draußen begeben und  müssen äußerst vorsichtig und leise sein, um nicht entdeckt zu werden.  Die ständige Angst und Ungewissheit führt immer wieder zu Unruhe und Spannungen zwischen den Versteckten und sorgt für eine stark angespannte Atmosphäre im Hinterhaus.

Am 12. Juni 1942  bekommt Anne zu ihrem dreizehnten Geburtstag ein rot-weiß kariertes Tagebuch. Darin beginnt sie mit ihren Aufzeichnungen. Von nun an vertraut sie Gedanken, Hoffnungen und Sorgen regelmäßig ihrer imaginären Freundin Kitty an.

Anfang August 1944 wird das Hinterhaus von der Polizei gestürmt und die Familien verhaftet. Ein bis heute unbekannter Anrufer hatte auf das Versteck hingewiesen.

Nach einem Verhör bei der Gestapo und einem kurzen Gefängnisaufenthalt kommt die Gruppe ins Durchgangslager Westerbork. Nach einigen Wochen harter Arbeit werden die Franks mit dem Rest der ehemals Untergetauchten zum Transport nach Auschwitz ausgewählt.

Anne kann dem direkten Tod in den Gaskammern entgehen, da sie bei Ankunft in Auschwitz bereits fünfzehn Jahre alt ist. Alle Kinder unter fünfzehn Jahren wurden direkt ermordet, die Älteren wurden zur harter Arbeit gezwungen. Anne kann den katastrophalen hygienischen Bedingungen im Lager und der unzureichenden Versorgung mit Nahrung und Wasser nicht entfliehen und infiziert sich mit Krätze.

Da die Alliierten immer näher rückten, entschließen die Nationalsozialisten das KZ Auschwitz allmählich zu räumen. Im Oktober 1944 werden Anne und Margot mit tausenden anderen noch arbeitsfähigen Frauen ins KZ Bergen-Belsen deportiert um später in der Rüstungsindustrie eingesetzt zu werden. Im Januar 1945 stirbt Mutter Edith Frank-Holländer  im KZ Auschwitz.

Der im Lager Bergen-Belsen grassierenden Typhus-Epidemie fallen Anne und Margot im März 1945 zum Opfer und sterben wenige Wochen vor der Befreiung des Lagers an Entkräftung. Die genauen Todestage der Mädchen sind nicht bekannt.

Otto Frank überlebt als Einziger der im Hinterhaus untergetauchten Juden. Nach der Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee am 27. Januar 1945 wohnt er bis 1953 in Amsterdam und bis zu seinem Tod 1980 in der Schweiz, wo er sich dem Tagebuch seiner Tochter Anne und der Verbreitung der darin enthaltenen Botschaft widmet.

(Quelle: www.annefrank.org; www.wikipedia.org)

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